B 30 Insider - Ausgabe 2/2023

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B30 Insider EHRLICH • KOMPAKT Nr. 41 Zeitung der „Initiative B 30“ Mai - August 2023 In dieser Ausgabe Neue Verkehrsprognosen Seite 3 Unfälle im ersten Tertial ab Seite 6 Unklarheit über Planung (Bad Waldsee) - Das Regierungspräsidium Tübingen gab im November 2022 bekannt, mit den Planungen an den B 30-Ortsumfahrungen von Enzisreute und Gaisbeuren begonnen zu haben. Zweifel darüber wurden im März 2023 laut: Sind die Planungen noch nicht aufgenommen oder bereits wieder eingestellt worden? Im April 2023 kommunizierte das Regierungspräsidium Tübingen: Die Planungen starteten entsprechend des Bedarfsplans und der Landespriorisierung. Die B 30-Ortsumfahrungen befinden sich in der Vorplanung. Zunächst werden Grundlagen ermittelt und die Unterlagen zur europaweiten Ausschreibung der Projektierung und Planung der Vorhaben bearbeitet. Es folgt eine umweltfachliche Raumanalyse und Verkehrsuntersuchung. Die Dauer der Planung könne aktuell nicht seriös vorhergesagt werden. Die im Süden der Stadt Bad Waldsee gelegene Ortschaften Gaisbeuren und Enzisreute sind die letzten echten Ortsdurchfahrten der Bundesstraße 30 zwischen dem Großraum Ulm an der Donau und dem Verdichtungsraum Mittleres Schussental/nördlicher Bodensee. Sie weisen von allen Ortsdurchfahrten der B 30 die höchste Verkehrsbelastung auf und sind ein bedeutender Stauschwerpunkt im Südosten des Landes Baden-Württemberg. (ff) Q1 4.528 Staus im Jahr 2022 (Region) - Seit 2014 legt die „Initiative B30“ jährlich eine Ergebnis-Auswertung der Verkehrsstaus auf der Bundesstraße 30 vor. 2022 gab es dazu rund 35.000 Verkehrsmeldungen. Im Jahr 2022 wurden auf der B 30 von Ulm bis Friedrichshafen 4.528 Verkehrsstaus gezählt. Die Staulänge summierte sich auf rund 6.528 km. Auto-, Bus- und Lkw-Fahrer verbrachten rund 1.546 Stunden im Stau. Die Umweltbelastung durch staubedingte Emissionen betrug rund 246 Tonnen. Stauschwerpunkte Am häufigsten staute sich der Verkehr 2022 im Stadtgebiet von Friedrichshafen (1.190 Staus, 780 Stau-km, 240 Stau-Stunden), von Lochbrücke bis Friedrichshafen (917 Staus, 1.022 km, 349 Stunden) sowie bei Gaisbeuren und Enzisreute (528 Staus, 1.087 km, 242 Stunden). Bei Gaisbeuren und Enzisreute ist zu berücksichtigen, dass im August und September 2022 die B 30 von Baindt bis Gaisbeuren wegen Bauarbeiten voll gesperrt war: In diesem Zeitraum wurden keine Staus gezählt. Zudem verlagerte sich fast ganzjährig ein Teil des Rückstaus in Fahrtrichtung Ravensburg auf die Ortsumfahrung Bad Waldsee. Ursache waren hier mehrmalige Bauarbeiten am Urbach-Viadukt wegen Brückenschäden. Im Bereich von Lochbrücke bis Friedrichshafen fanden im Jahr 2022 Bauarbeiten unter halbseitiger Sperrung statt. Dadurch traten vermehrt Verkehrsstaus auf. Am stauanfälligsten waren die Streckenabschnitte: Bad Waldsee bis Baindt (28,8% der Stau-Kilometer), Lochbrücke bis Friedrichshafen einschließlich des Stadtgebiets Friedrichshafen (27,6%) und Achstetten bis Donaustetten (14,6%). Während von Achstetten bis Donaustetten Baustellen meist zu Staus führten (76%), lagen die Hauptursachen von Bad Waldsee bis Baindt in… Titelthema / Aus Bund und Land Neuer Online-Antrag beschleunigt Genehmigungsverfahren (Berlin) - Seit Februar 2023 können Anträge auf Planfeststellung und Plangenehmigung für Bauvorhaben von Infrastrukturprojekten online eingereicht werden. Das gilt für Bundesschienenwege, Bundesfern- und Bundeswasserstraßen sowie Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee. Bundesweit startete das „Antrags- und Beteiligungsportal für Verkehr und Offshore-Vorhaben“ mit dem Ziel, die Planungszeiten für Infrastrukturprojekte künftig mit Hilfe der Digitalisierung zu Halbieren und Genehmigungsverfahren deutlich zu vereinfachen. Im neuen Portal können Planungsanträge sowie Ergänzungen schneller und rechtssicher bei den Genehmigungsbehörden eingereicht werden. Weitere Informationen unter: beteiligung.bund.de (ff) Q2 Bundesregierung beschleunigt verwaltungsgerichtliche Verfahren (Berlin) - Am 10. Februar 2023 beschloss der Bundestag die Beschleunigung „bedeutsamer Infrastrukturvorhaben“. Das Gesetz gilt unter anderem für die Errichtung, den Betrieb und die Änderung von Bundesfernstraßen und Landesstraßen, Bundeswasserstraßen, Eisenbahnen, Gewässerausbauten, Häfen, Magnetschwebebahnen, Rangier- und Containerbahnhöfe, Straßenbahnen, Verkehrsflughäfen, Verkehrslandeplätze, Wasserkraftanlagen und Windkraftanlagen. Mit der Beschleunigung „bedeutsamer Infrastrukturvorhaben“ werden verwaltungsgerichtliche Verfahren zeitlich gestrafft. Ziel ist eine reduzierte Verfahrensdauer bei Projekten mit einer „hohen wirtschaftlichen oder infrastrukturellen Bedeutung“ - „ohne hierbei die Effektivität des Rechtsschutzes zu beeinträchtigen“. Mit dem neuen Gesetz werden Gerichtsverfahren beschleunigt - nicht aber die technischen Projektplanungen. (ff) Q3 …hohem Verkehrsaufkommen (48%), Baustellen (36%) und Brückenschäden (7%). Von Lochbrücke bis Friedrichshafen einschließlich des Stadtgebiets Friedrichshafen war hohes Verkehrsaufkommen die Hauptursache (93%). Werktage besonders betroffen Die meisten Staus wurden an Werktagen von 7.30 - 8.15 Uhr und 16.55 - 17.45 Uhr beobachtet - an Samstagen, Sonn- und Feiertagen hingegen nur wenige. Stauursachen waren vor allem hohes Verkehrsaufkommen (70,3%) und Baustellen (16,9%). Weitere Ursachen waren Unfälle (5,7%), die Witterung (3,1%) und Brückenschäden (2,9%). Die meisten Staus gab es im November, die wenigsten im Januar. Umweltbelastung Die staubedingte Umweltbelastung belief sich 2022 auf rund 246 Tonnen: 0,8 kg Feinstaub (PM), 245.850 kg Kohlenstoffdioxid (CO2), 189 kg Kohlenmonoxid (CO), 17 kg Kohlenwasserstoffe (HC), 1,1 kg Schwefeldioxid (SO2) und 338 kg Stickstoffoxide (NOx). (ff) Q4 Aus Bund und Land Expertenbeirat für Elektromobilität (Berlin) - Am 22. März 2023 fand eine Sitzung zur Dekarbonisierung des Verkehrs mit Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und dem Expertenbeirat für Klimaschutz in der Mobilität (EKM) statt. Thematische Schwerpunkte waren der Hochlauf der Elektromobilität, alternative Kraftstoffe für die Bestandsflotte sowie die Stärkung der Schiene. Der Expertenbeirat sprach sich für eine beschleunigte Antriebswende und Förderung der Elektromobilität aus. Um die anvisierten Klimaziele zu erreichen, sei zudem eine Verlagerung auf Bus, Bahn, ÖPNV oder Fahrrad notwendig. (ff) Q5 Neuer Bundesverkehrswegeplan schon 2026? (Gelsenkirchen) - Die Bundesregierung arbeitet aktiv an einem neuen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan 2040 (BVMP 2040), so das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im März auf der „Gemeinsamen Konferenz der Verkehrs- und Straßenbauabteilungsleitungen“ in Gelsenkirchen. Zeitnah fließen in den neuen Plan Ergebnisse und Daten ein: Aus dem aktuellen Infrastrukturdialog mit Verbänden, der gestarteten Bedarfsplanüberprüfung sowie aus weiteren implementierten Prozessen. Rechtzeitig werden die Bundesländer in geeigneter Weise eingebunden. Der BVMP 2040 soll noch in dieser Legislaturperiode durch die Entwicklung eines Konzepts sowie mit einem möglichst breiten Konsens hinsichtlich seiner grundlegenden Ausgestaltung auf den Weg gebracht werden. Der Beschluss des BVMP 2040 ist in der nächsten Legislaturperiode vorgesehen. (ff) Q6 Neue Verkehrsprognosen vorgestellt (Berlin) - Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) stellte am 3. März 2023 neue Verkehrsprognosen bis zum Jahr 2051 vor. Demnach wird der Güterverkehr auf der Straße besonders stark anwachsen ebenso auf der Schiene. Die Gutachter erläuterten konkret: Eine Steigerung des Verkehrs betrifft vor allem südliche Regionen Deutschlands sowie die Großräume Hamburg und Berlin. Hingegen nimmt der Verkehr im Saarland sowie in den östlichen Bundesländern - mit Ausnahme des Großraums Berlin - ab. Prognosen bis 2051 Die Prognosen bis ins Jahr 2051 berücksichtigen u. a. ein deutlich gestiegenes Bevölkerungswachstum, Veränderungen durch die Energiewende und Folgen des Ukraine-Krieges. Güterverkehr steigt um 54 Prozent Bis 2051 nimmt der Verkehr in Deutschland zu - besonders stark im Güterbereich. Im Vergleich zu 2019 soll die Verkehrsleistung um die Hälfte - von 679 auf 990 Milliarden Tonnenkilometer steigen. Lkw bleiben die dominierenden Verkehrsmittel und gewinnen an Bedeutung (plus 54 Prozent). Der Güterverkehr auf der Schiene legt um ein Drittel zu, während der Wasserstraßentransport stagniert. Personenverkehr steigt um 13 Prozent Der Personenverkehr steigt voraussichtlich um 13 Prozent auf fast 1.400 Milliarden Personenkilometer in 2051. Bei einzelnen Verkehrsträgern gibt es starke Zuwächse: Beim Bahn- und Luftverkehr von über 50 Prozent, beim Radverkehr plus 36 Prozent, der Straßenpersonenverkehr wächst nur geringfügig. Dennoch bleiben Auto und Motorrad mit Abstand das beliebteste Fortbewegungsmittel. Mehr als zwei Drittel aller Wege werden in Zukunft damit zurückgelegt. Güterstrukturwandel Ausschlaggebend für die starke Zunahme des Verkehrs auf der Straße ist der Strukturwandel im Güterverkehr. Die Energiewende verursacht einen starken Rückgang bei Massen- und Energiegütern wie Kohle, Koks, Mineralölprodukte und Erze, die bisher vor allem auf Schiene und Wasserstraße transportiert wurden. Ein großes Wachstum wird bei Gütern prognostiziert, die überwiegend auf der Straße befördert werden. Hierzu zählen Postsendungen (plus 200 Prozent), Sammelgüter (plus 91 Prozent) sowie Stückgüter, z. B. Nahrungs- und Genussmittel (plus 29 Prozent). (ff) Q7 Aus Bund und Land Hamburg testet „AHOI“ (Hamburg) - 10.000 autonome Fahrzeuge im ÖPNV - das ist die im März 2023 veröffentlichte Vision der Hamburger Verkehrsbetriebe. Der Bund und die Hansestadt Hamburg investieren kräftig in autonome Shuttles. Bis 2025 soll eine erste Flotte in Hamburg-Harburg verkehren. Das BMDV fördert das Projekt mit 18 Millionen Euro. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ergänzen ihren städtischen On-Demand-Shuttle-Service „hvv hop“ um zunächst 20 autonome Fahrzeuge. Im Projekt AHOI („Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV“) sollen die Bausteine „On-Demand“ und „Autonomes Fahren“ in einem europaweit einzigartigen Anwendungsfall miteinander verknüpft werden. Projektziel ist bis Ende 2025 einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen. Ein weiteres Ziel ist der „Hamburg-Takt“. Hierfür investiert Hamburg gemeinsam mit dem Bund insgesamt 37 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot erreichen können. Für die sogenannte erste und letzte „Meile“ bieten On-Demand-Verkehre die perfekte Lösung, um öffentliche Verkehrsmittel für noch mehr Menschen attraktiv zu machen. Eine autonome On-Demand-Fahrzeugflotte wird als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur klimafreundlichen Mobilität der Zukunft gesehen. Bis 2030 sollen in Hamburg 10.000 autonome Fahrzeuge unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand-Verkehrsangebot schaffen, das für den ländlichen Raum adaptiert werden kann. (ff) Q8 Verkehrsminister wollen mehr Klimaschutz (Aachen) - Die Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern tagte im März 2023 zu folgenden Themenschwerpunkten: Das 49 Euro-Ticket (Deutschlandticket), Klimaschutz und Passagierkontrollen an Flughäfen. Deutschlandticket Bund und Länder sehen die Einführung des Deutschlandtickets zum 1. Mai als Meilenstein auf dem Weg zur Verkehrswende. Mit dem neuen Ticket wird eine finanzielle Entlastung von Millionen Pendlerinnen und Pendlern erwartet und damit ein Umstieg auf Bus und Bahn erleichtert. Tempo 30 ermöglichen Die Ministerinnen und Minister sowie Senatorinnen und Senatoren begrüßten die Tempo 30-Initiative von mittlerweile fast 600 Städten und forderten den Bund auf, die straßenrechtlichen Vorschriften entsprechend anzupassen. Wartezeit an Flughäfen verkürzen Nach langen Wartezeiten und Tumulten im letzten Jahr, sollen Passagierkontrollen an Flughäfen künftig optimiert werden. Danach haben Flughafen-Betreiber mehr Einfluss und Gestaltungsmöglichkeiten bei den Kontrollen. Bundesverkehrswegeplan an Klimaschutz ausrichten Die Verkehrsministerkonferenz fordert die Bundesregierung auf, Vorbereitungen zur Aufstellung des neuen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan 2040 zu treffen. Konkret sollen berücksichtigt werden: Annahmen und Ziele, wie Änderungen im Mobilitäts- und Konsumverhalten, Vorgaben aus dem Bundesklimaschutzgesetz und eine bessere Verträglichkeit des Verkehrs. Insbesondere sind die Methoden zur Bewertung von Infrastrukturmaßnahmen den Ansprüchen an den Klimaschutz anzupassen. Die Länder sollen in die methodische Vorbereitung einbezogen werden. Weitere Beschlüsse * Stärkung des Nachtzugverkehrs, * Einführung von E-Learning bei der Fahrschülerausbildung, * Verlängerung der Probezeit von Fahranfängern auf drei Jahre, * einfachere Zulassung in der Ukraine zugelassene Fahrzeuge in Deutschland, * Einführung einer Online-Prüfung für den kleinen Fachkundenachweis im Taxiverkehr, * Aufhebung des Anbauverbots an Bundesfernstraßen für Photovoltaikanlagen. (ff) Q9 Aus Bund und Land DHL bringt Pakete auf die Schiene (Bonn) - Die DHL Paket GmbH bringt mehr Pakete auf die Schiene: Rund 240 Paket-Züge fahren bereits jeden Monat durch Deutschland, so der Logistikdienstleister im Februar 2023. Kann der Service auf einer Bahnstrecke zwischen Absender und Empfänger stattfinden, wird eine neue Buchungsoption für nationale Pakete und Päckchen „M“ in der DHL Online Frankierung und der Post & DHL App automatisch angeboten. Die Laufzeit der Sendung verlängert sich jedoch um einen Tag. Nach Angaben von DHL spart der Bahntransport 30 Prozent an CO2-Emissionen. (ff) Q10 Deutsche Bahn testet autonome Shuttles auf der Straße (Hessen) - Die Deutsche Bahn plant den ÖPNV teilweise mit autonomen Shuttles zu bedienen. Ab Mai 2023 sollen in Darmstadt und im Kreis Offenbach testweise automatisiert fahrende Fahrzeuge unterwegs sein: Zunächst mit einer Aufsichtsperson und ohne Fahrgäste; in der zweiten Testphase mit Testkunden und später für alle Kunden. Wenn die Tests mit den auf Autonomie-Level 4 fahrenden Shuttles erfolgreich verlaufen, sollen die Fahrzeuge in die bereits bestehenden On-Demand-Angebote in Darmstadt und im Kreis Offenbach integriert werden. Ein solches Angebot im Rahmen des öffentlichen Nahverkehrs sei bisher weltweit einzigartig, so die Bahn. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und die Bahn betreiben seit 2020 ein On-Demand-Netzwerk in neun Städten und Landkreisen. Dort sollen bis Ende 2023 mehr als 100 On-Demand-Fahrzeuge fahren, die etwa 3.000 virtuelle Haltestellen bedienen. Der Bund fördert das Projekt mit 4 Millionen Euro. (ff) Q11 Koalitionsstreit endet mit Schaden für den Ländlichen Raum (Berlin) - Nach monatelangen Diskussionen und dreitägigen Beratungen (rund 30 Stunden) präsentierte der Koalitionsausschuss (SPD, Grüne und FDP) am 28. März 2023 ein Reformpaket, das vor allem Planungen beim Schienennetz und von Autobahnen beschleunigen soll. Dafür werden Bundesstraßen und Ortsumfahrungen geopfert. Das Führungsteam, SPD-Chef Lars Klingbeil, Grünen-Chefin Ricarda Lang und der FDP-Vorsitzende Christian Lindner, bekundete Zufriedenheit mit den Ergebnissen. Die Einigung gehe mit Zumutungen für alle Koalitionspartner einher, so Lang. Lkw-Maut wird zur Bahnfinanzierung erhöht Lang sagte, die Koalition wolle die Lkw-Maut erhöhen, um mehr Spielraum für Investitionen in die Bahn zu haben. Die zusätzlichen Einnahmen sollen zu 80 Prozent in den Ausbau der Schiene, in eine moderne Bahn fließen. Den Finanzbedarf der Bahn bezifferte sie auf 45 Milliarden Euro bis 2027. Die Lkw-Maut wird demnach ab 2024 mindestens um das Zweieinhalb- bis Dreifache erhöht. Das Speditionsgewerbe rechnete zuletzt mit doppelten Kosten im Fernverkehr. Zudem sollen ab 2024 auch Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen eine Lkw-Maut bezahlen. Nur Autobahnprojekte und Brücken werden beschleunigt Autobahnprojekte werden künftig beschleunigt. Bei Autobahn-Neubauten soll jedoch überprüft werden, ob angrenzende Flächen für Solaranlagen genutzt werden können. Das betrifft eine „begrenzte Anzahl von Straßen“, so Lang. Lindner nannte „144 Autobahnprojekte“, die als „von überragendem Interesse eingestuft“ und entsprechend prioritär behandelt würden. Fast alle sollen in Ballungsräumen liegen. Bundesstraßen und Ortsumfahrungen werden nicht beschleunigt, weil damit keine Engpässe beseitigt würden. Sie dienten somit nicht als Standortfaktor und seien demnach für einen reibungslos funktionierenden Personen- und Güterverkehr nicht erforderlich. Bestehende marode Brücken sollen allerdings deutlich schneller und einfacher saniert oder ersetzt werden. Bei der Gestaltung einer Ersatzbrücke solle die künftige Verkehrsentwicklung berücksichtigt werden. In die Schiene soll deutlich mehr Geld fließen. Infrastrukturkonsens finden Die Koalitionspartner streben einen neuen Infrastrukturkonsens bei den Bundesverkehrswegen an. Ziel ist eine Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr startete im Dezember 2022 den Infrastrukturkonsens. In einem breiten Konsultationsprozess beteiligten sich über 150 Organisationen und Verbände. In einem zweiten Schritt beabsichtigt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr, die Ergebnisse mit den Verkehrs-, Umwelt-, Wirtschafts- und Verbraucherschutzverbänden zu beraten und im Sommer 2023 einen Dialogprozess dazu zu beginnen. Sektorziele zusammengelegt Die Koalition plant eine Änderung des Klimaschutzgesetzes. Die bislang strikten Emissionsvorgaben für einzelne Wirtschaftssektoren werden aufgegeben. „Wir sorgen dafür, dass sich die Sektoren gegenseitig helfen können“, so Finanzminister Lindner. Man schaue nicht mehr jährlich auf die Ziele und blicke nicht mehr zurück, sondern nach vorne bis zum Jahr 2030. Der Verkehrssektor verfehlte die Sektorziele zuletzt mehrfach. Künftig soll etwa der Energie-Bereich mit einer Übererfüllung dem Verkehr helfen können. (ff) Q12 Unfälle erstes Tertial 2023 Unfälle erstes Tertial 2023 Die „Initiative B30“ berichtet in zusammengefasster Form über die Straßenverkehrsunfälle auf der Bundesstraße 30 im abgelaufenen Tertial – jeweils etwa von Redaktionsschluss zu Redaktionsschluss. Die Auflistung stellt den ersten bekannten Sachstand dar. Straßenverkehrsunfälle auf der Bundesstraße 30 - 17.12.2022 bis 16.04.2023 Nr. Datum Ort Verunglückte Fahrzeuge Sachschaden Verletzte Tote leicht schwer Ulm - Biberach (Riß) (2-bahnig, 4-streifig) 1 21.12.2022 Laupheim - - - 1 8.000 € 2 25.12.2022 Äpfingen - - - 2 9.000 € 3 09.01.2023 Äpfingen - - - 1 130.000 € 4 11.01.2023 Wiblingen 2 - - 2 15.000 € 5 13.01.2023 Wiblingen k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 6 22.01.2023 Äpfingen - - - 1 15.000 € 7 23.01.2023 Wiblingen - - - 2 - 8 25.01.2023 Achstetten - - - 1 - 9 26.01.2023 Biberach - - - 2 5.000 € 10 02.02.2023 Wiblingen k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 11 03.02.2023 Wiblingen k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 12 06.02.2023 Laupheim k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 13 08.02.2023 Laupheim-Süd - Biberach-Nord k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 14 09.02.2023 Achstetten - - - 1 6.000 € 15 16.02.2023 Wiblingen 1 1 - 3 35.000 € 16 27.02.2023 Dellmensingen - - - 2 500 € 17 03.03.2023 Biberach - - - 2 - 18 16.03.2023 Dellmensingen - Donaustetten k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 19 19.03.2023 Biberach 1 - - 1 - 20 22.03.2023 Äpfingen - 1 - 1 150.000 € 21 26.03.2023 Achstetten 1 - - 1 15.000 € 22 28.03.2023 Baltringen - - - 1 13.000 € 23 28.03.2023 Biberach k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 24 15.04.2023 Achstetten 1 - - 1 12.000 € ? 6 2 0 25 413.500 € Biberach (Riß) - nördl. Baindt (1-bahnig, 2/3-streifig) 25 21.12.2022 Enzisreute - 1 - 1 15.000 € 26 29.12.2022 Oberessendorf - - - 3 8.000 € 27 29.12.2022 Appendorf - Biberach k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 28 21.01.2023 Enzisreute k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 29 27.01.2023 Gaisbeuren k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 30 30.01.2023 Gaisbeuren k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 31 15.02.2023 Gaisbeuren k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 32 28.02.2023 Unteressendorf - - - 2 5.000 € 33 24.03.2023 Oberessendorf - - - 2 3.000 € 34 13.04.2023 Appendorf - Biberach k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. ? 0 1 0 8 31.000 € nördl. Baindt - Oberzell (2-bahnig, 4-streifig) 35 24.12.2022 Oberzell k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 36 10.01.2023 Baindt - - - 2 10.000 € 37 20.01.2023 Ravensburg 1 - - 2 7.500 € 38 08.02.2023 Ravensburg k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 39 14.02.2023 Baindt - 2 - 2 20.000 € 40 19.02.2023 Ravensburg - - - 1 - 41 16.03.2023 Ravensburg - - - 1 3.000 € Unfälle erstes Tertial 2023 Straßenverkehrsunfälle auf der Bundesstraße 30 - 17.08.2022 bis 16.12.2022 Nr. Datum Ort Verunglückte Fahrzeuge Sachschaden Verletzte Tote leicht schwer 42 30.03.2023 Weingarten - - - 2 25.000 € 43 12.04.2023 Weingarten k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. ? 1 2 0 10 65.500 € Oberzell - Friedrichshafen (1-bahnig, 2-streifig) 44 26.01.2023 Hohenreute - - - 1 20.000 € 45 01.02.2023 Buch 2 - - 2 16.000 € 46 12.02.2023 Friedrichshafen - - - 1 3.500 € 47 26.02.2023 Untereschach k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. 48 10.03.2023 Friedrichshafen 1 - - 2 - 49 14.03.2023 Reute 3 - - 3 30.000 € 50 16.03.2023 Friedrichshafen - - - 1 - 51 20.03.2023 Meckenbeuren - - - 2 6.000 € 52 22.03.2023 Meckenbeuren 1 - - 2 1.500 € 53 10.04.2023 Untereschach k.A. k.A. k.A. k.A. k.A. ? 7 0 0 14 77.000 € B 30 alt OD Ravensburg - Mariatal - Torkenweiler - Sickenried - Oberhofen - Untereschach 54 27.02.2023 Ravensburg - - - 2 - 55 30.03.2023 Oberhofen - 1 - 2 7.000 € ? 0 1 0 4 7.000 € insgesamt 14 6 0 61 594.000 € 21.12.2022 Fahrzeug überschlägt sich mehrmals (Enzisreute) - Eine schwer verletzte Person und Sachschaden von etwa 15.000 Euro ist die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich am frühen Mittwochmorgen auf der B 30 ereignet hat. Der 25 Jahre alte Fahrer eines Audi kam kurz nach 4 Uhr zwischen Enzisreute und Baindt nach einem Überholvorgang nach rechts von der Fahrbahn ab. Sein Wagen überschlug sich mehrfach und kollidierte im angrenzenden Waldgebiet mit mehreren Bäumen. Der im Fahrzeug eingeklemmte 25-jährige, der keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte, wurde von der Feuerwehr mit schweren Verletzungen gerettet und mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Weil eine Polizeistreife bei der Unfallaufnahme Alkoholgeruch bei dem 25-jährigen wahrnahm, veranlasste sie eine Blutentnahme. Die Bergung des Audi durch ein Abschleppunternehmen gestaltete sich schwierig, weshalb die Bundesstraße bis kurz nach 8 Uhr gesperrt war. Eine örtliche Umleitung wurde eingerichtet. 09.01.2023 Brille verrutscht: Holzlaster kippt um (Äpfingen) - Am Montag kam es auf der B 30 bei Äpfingen zu einem Unfall mit einem Lastwagen. Gegen 10 Uhr fuhr ein 57-jähriger mit einem Laster mit Auflieger auf der B 30 in Richtung Ulm. Auf dem Auflieger waren Holzstämme geladen. Auf Höhe von Äpfingen sei dem Mann die Brille verrutscht, schilderte er später der Polizei. Er sei deshalb nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Der Lastwagen und der Auflieger kippten im Grünstreifen um. Die Polizei Biberach klärte die genaue Ursache und den konkreten Hergang des Unfalls. Die Bergung des Lastwagens und des Aufliegers übernahm ein Abschleppunternehmen. Feuerwehr und Straßenmeisterei sicherten die Unfallstelle. Das Landratsamt Biberach ließ Erdreich abtragen, weil aus dem Laster Diesel auslief. Um eine Gefahr für die Umwelt zu verhindern forderten dessen Beschäftigte eigens Bagger und Container an. Die Polizei schätzt den Schaden am Gespann auf 130.000 Euro. Ob der 57-jährige verletzt wurde ist nicht bekannt. Schwere Verletzungen lagen augenscheinlich nicht vor. 14.02.2023 Senioren bei Autoüberschlag schwer verletzt (Baindt) - Ein Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen verletzt wurden, hat sich am Dienstag gegen 16 Uhr auf der Bundesstraße 30 bei Baindt ereignet. Eine 74-jährige VW-Polo-Lenkerin war in Richtung Biberach unterwegs und setzte im zweistreifigen Bereich zum Überholen eines Lastwagens an. Dabei übersah sie den auf dem linken Fahrstreifen fahrenden Nissan eines 67-jährigen. Durch den Zusammenstoß wurde der Nissan abgewiesen und kollidierte in der Folge mit der Mittelleitplanke. Der Wagen der… Unfälle erstes Tertial 2023 …Unfallverursacherin schleuderte nach rechts eine Böschung hinab, wo er sich überschlug und auf dem Dach zum Liegen kam. Die Unfallverursacherin und ihr 85 Jahre alter Beifahrer wurden mittelschwer verletzt. Rettungsdienste brachten sie zur weiteren medizinischen Versorgung in eine Klinik. Die beiden Insassen im Nissan kamen mit dem Schrecken davon. An beiden Autos, die nicht mehr fahrbereit waren und abgeschleppt werden mussten, entstand Totalschaden, der auf jeweils etwa 10.000 Euro geschätzt wird. Während der Unfallaufnahme und den Bergungsmaßnahmen, bei denen auch die örtliche Feuerwehr im Einsatz war, kam es bis etwa 17.15 Uhr auf der Bundesstraße zu Verkehrsbeeinträchtigungen. 16.02.2023 Kleinwagen kollidiert mit Baum (Wiblingen) - Auf der B 30 nahe der Abfahrt Ulm-Wiblingen ereignete sich am Donnerstagmorgen ein Unfall, bei dem eine Person schwer verletzt wurde. Der Unfall ereignete sich gegen 7.45 Uhr im Berufsverkehr in Fahrtrichtung Ulm. Beim Fahrstreifenwechsel übersah ein Opelfahrer einen Fiat, den ein 50-jähriger lenkte. Der Opel und der Fiat stießen zusammen. Ein nachfolgender Nissan konnte nicht mehr ausweichen und stieß in den verunfallten Opel. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Opel weggeschleudert und prallte gegen einen Baum am Fahrbahnrand. Während der 50-jährige im Fiat unverletzt blieb, brachten Rettungskräfte den mutmaßlichen Unfallverursacher und die 44-jährige Fahrerin des Nissan mit Verletzungen in Kliniken. Die Verkehrspolizei Laupheim nahm die Ermittlungen auf. Sie schätzt den Schaden an den drei Autos auf rund 35.000 Euro. Der total beschädigte Opel und Nissan mussten abgeschleppt werden. Auf den 22-jährigen kommt eine Anzeige zu. Es bildete sich ein Stau, der zeitweise bis Ulm-Gögglingen reichte. Die Polizei leitete den Verkehr unter halbseitiger Sperrung an der Unfallstelle vorbei. 23.03.2023 Tiertransport bei Äpfingen umgekippt (Äpfingen) - Auf der B 30-Auffahrt in Richtung Ulm, bei Äpfingen, in der Gemeinde Maselheim im Landkreis Biberach, ist am Donnerstagnachmittag kurz nach 13.30 Uhr ein mit 106 Schweinen beladener Viehtransporter umgekippt. 55 Tiere kamen zu Tode. Wie die Polizei am Freitag berichtet, fuhr der 62-jährige Fahrer mit seinem Daimler Sattelzug zunächst von Biberach in Richtung Äpfingen. An der Anschlussstelle Biberach-Nord wollte er auf die B 30 in Richtung Ulm auffahren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kam es bei dem Fahrer noch auf der Auffahrt zu einem akuten medizinischen Problem. Er verlor die Kontrolle über sein Gespann und kam nach links von der Straße ab. Dort kippte der Sattelzug auf die linke Straßenseite. Bei dem Unfall wurde der 62-jährige im Führerhaus eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite den Mann. Rettungskräfte brachten ihn mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. In dem Transporter befanden sich 108 Schweine. 55 Schweine wurden bei dem Unfall getötet bzw. mussten an der Unfallstelle von ihren Leiden erlöst werden. Die restlichen Schweine wurden mit einem anderen Transporter weitertransportiert. Durch den Unfall wurde der Sattelzug total beschädigt. Es gelangten mehrere hundert Liter Dieselkraftstoff in das Erdreich. Während der Bergung war die Auf- und Abfahrt voll gesperrt. Nach Abschluss der Bergungsarbeiten konnte die Straße gegen 21.45 Uhr wieder freigegeben werden. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf etwa 150.000 Euro. Die Verkehrspolizei Laupheim nahm die Ermittlungen auf. 30.03.2023 Frau bei Unfall schwer verletzt (Oberhofen) - Eine schwer verletzte Person und Sachschaden von rund 7.000 Euro ist die Bilanz eines Verkehrsunfalls, der sich am Donnerstag kurz nach 20.30 Uhr ereignet hat. Ein 55-jähriger Opel-Lenker wollte von der Friedrichshafener Straße in Richtung Oberhofen abbiegen. Dabei übersah er den Toyota einer 72 Jahre alten entgegenkommenden Frau. Bei der wuchtigen Kollision wurden beide Fahrzeuge erheblich beschädigt und mussten vom Abschleppdienst geborgen werden. Die 72-jährige wurde mit schweren Verletzungen von einem Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Der 55-jährige Unfallverursacher blieb ersten Erkenntnissen zufolge unverletzt. (ots/ff) Q13 Aus Land und Region Bedarfsplan für Radwege (Stuttgart) – Die Landesregierung leitet eine neue Ära für die Fahrradinfrastruktur ein. Mit einem neu entwickelten Bedarfsplan sollen bis zum Jahr 2040 systematisch fehlende Radwege an Bundes- und Landesstraßen ausgebaut werden. Zudem erweitert das Land die Förderung kommunaler Rad- und Fußwege. Bis 2040 wollen wir rund 2.000 Kilometer neue Radwege bauen. Alle Menschen sollen sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind, so Verkehrsminister Winfried Hermann. Dafür investieren Bund und Land 960 Millionen Euro. Vier Radwegemaßnahmen sind an der B 30 vorgesehen: B 30 Englerts – Oberessendorf, B 30 Friedrichshafen – Lochbrücke, B 30 Ortsdurchfahrt Meckenbeuren und RS 9 Radschnellweg Friedrichshafen – Baindt. Kein Bedarf bestehe für die B 30 Ortsdurchfahrt Gaisbeuren, B 30 Gaisbeuren – Enzisreute, B 30 Ortsdurchfahrt Enzisreute und B 30 Enzisreute – Baindt. (ff) Q14 Neuer Landrat will Verkehrsinfrastruktur verbessern (Friedrichshafen) - Luca Wilhelm Prayon wird der künftige Landrat des Bodenseekreises sein. Der 47-jährige wurde am 14. Februar 2023 vom Kreistag mit 50 Stimmen der 52 anwesenden Kreisräte gewählt. Er tritt die Nachfolge von Amtsinhaber Lothar Wölfle an, der nach 16 Jahren und zwei vollen Amtsperioden in den Ruhestand wechselt. Prayon ist aktuell noch Bürgermeister der Gemeinde Remchingen im Enzkreis. Er wird voraussichtlich im Juni dieses Jahres die Amtsgeschäfte im Landratsamt Bodenseekreis übernehmen. In seiner Bewerbungsrede im Friedrichshafener Graf-Zeppelin-Haus benannte Prayon aus seiner Sicht wesentliche Herausforderungen für die Mobilität. Er nannte Fußgängerfreundlichkeit, sichere und gute Fahrradwege, einen attraktiven ÖPNV, die Leistungsfähigkeit der Bahn sowie gute Straßen. (ff) Q15 Planungsbeschleunigung: Landes-Verkehrsausschuss muss handeln (Bad Waldsee) - Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP beschloss am 28. März 2023 Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, um Deutschland zu modernisieren. Die Festschreibung der zu beschleunigenden Straßenprojekte des aktuellen Bedarfsplanes soll im Einvernehmen mit den Bundesländern erfolgen. Die geplante Ausgestaltung des Gesetzes weist nach derzeitigem Stand diverse Mängel auf, so die „Initiative B30“ in einem Schreiben an den Verkehrsausschuss des Landes Baden-Württemberg. Insbesondere bleiben Bundesstraßen alleine aufgrund ihrer Widmung unberücksichtigt. Das ist dem Ziel eines „Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes Verkehr“ nicht dienlich und vernachlässigt den Ländlichen Raum. Unzulänglichkeiten und Mängel im Straßenverkehr werden seit Jahrzehnten öffentlich diskutiert. Das Land muss nun darauf mit einem aktiven Einsatz für Menschen im Ländlichen Raum reagieren. Bisher ist eine Planungsbeschleunigung ausschließlich für 144 Autobahn-Projekte vorgesehen, vor allem in Ballungsräumen. Das Land muss nun darauf mit einem aktiven Einsatz für Menschen im Ländlichen Raum reagieren. Der Verkehrsausschuss im Landtag wird aufgefordert darauf hinzuwirken, dass im geplanten „Genehmigungsbeschleunigungsgesetz Verkehr“ des Bundes auch Bundesstraßen in der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen aufgenommen werden. In einem Positionspapier beschreibt die „Initiative B30“ faktenbasiert diese notwendige Erweiterung um Bundesstraßen. Konkret listet das Positionspapier diverse Mängel auf. Eine alleinige Begrenzung auf die Projekte mit der derzeitigen Kennzeichnung „Engpassbeseitigung“ ist nicht sachgerecht. Dabei werden auch falsche Projekte beschleunigt, die sogar die selbst gesteckten Ziele nicht erreichen. Dies ist bei etwa der Hälfte der Projekte der Fall. Engpässe auf Bundesstraßen hingegen bleiben unberücksichtigt, weil lediglich die Widmung einer Straße über eine schnellere Planung entscheiden soll - nicht aber der Bedarf. Ballungsräume erfahren gegenüber dem Ländlichen Raum eine Bevorzugung. Zudem wird der Gleichheitsgrundsatz verletzt. Ferner enthält das Positionspapier einen sachlich begründeten Priorisierungsvorschlag zur Planungsbeschleunigung, der den Klimaschutz berücksichtigt. Darauf aufbauend besteht für neun Vorhaben an Bundesstraßen im Land ein potentieller Bedarf zur Planungsbeschleunigung - für ein Projekt sogar ein festgestellter Bedarf. Insgesamt betrifft es Projekte in den Regionen Bodensee-Oberschwaben, Heilbronn-Franken, Nordschwarzwald, Stuttgart und Südlicher Oberrhein. Der Fokus liegt auf hoch wirtschaftliche Projekte sowie einer Auflösung von Engpässen unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und Klimaschutzes. Konkret fordert die „Initiative B30“ die Verkehrsausschuss-Mitglieder dringend auf, diese Thematik zeitnah auf die Tagesordnung zu setzen und zu bearbeiten. „Mit Spannung erwarten wir die Reaktion des Landtages: Werden Mandatsträgerinnen und Mandatsträger diese mangelhafte Vorlage des Bundes zum Schaden einiger Regionen unverändert abnicken oder zukunftsorientiert gestalten?“, so Franz Fischer, Sprecher der Bürgerinitiative. (ff) Q16 Aus Land und Region Baugrunderkundungen und Vermessungen bei Meckenbeuren (Meckenbeuren) - Im Auftrag des Regierungspräsidiums Tübingen nahm die Firma Baugrund Süd im Frühjahr 2023 an 52 Stellen Probebohrungen zur Baugrunderkundung im Trassenkorridor der B 30 neu zwischen Friedrichshafen und Ravensburg-Eschach vor. Die Auswertung zur Beschaffenheit des Untergrundes wird voraussichtlich bis Ende des Jahres vorliegen. Zeitgleich wurden Vermessungsarbeiten mittels Airborn Laserscanning durchgeführt, um ein Geländemodell für die weitere Planung zu erhalten. (ff) Q17 Freiwillige Feuerwehr im Einsatzjahr 2022 (Bad Waldsee) - Die 206 Bad Waldseer Feuerwehrangehörigen retteten im Einsatzjahr 2022 insgesamt 69 Menschen. Bei der Jahreshauptversammlung am 20. März 2023 berichtete Kommandant Alois Burkhardt von 194 Einsätzen: Darunter ein schwerer Verkehrsunfall auf dem B 30-Urbach-Viadukt, ein glimpflich ausgegangener Verkehrsunfall mit einem Schulbus und einige Brände. Michael Otto, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Ravensburg, betätigte, dass Bad Waldsee überdurchschnittlich viele Einsätze abgearbeitet habe - besonders wegen schwerer Unfälle auf der B 30. (ff) Q18 CDU will Straßenplanungen beschleunigen (Stuttgart) - „Beim Straßenbau Tempo machen – Planung und Genehmigung beschleunigen“ so lautet der Titel eines in der CDU-Landtagsfraktion einstimmig beschlossenes Positionspapier. Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Manuel Hagel MdL, präsentierte die Vorschläge zur Beschleunigung des Straßenbaus: „Mobilität schafft Wohlstand und ist Zeichen eines innovationsfreundlichen Landes. Egal ob mit dem Auto, dem Lkw, mit dem ÖPNV, auf dem Fahrrad oder als Fußgänger – wir alle sind täglich auf unseren Straßen unterwegs. Die Aufgaben bei der Modernisierung, der Sanierung oder dem Neubau unserer Straßeninfrastruktur sind riesig. Deshalb müssen wir Tempo machen. Dafür machen wir ganz konkrete Vorschläge – nicht entstanden im luftleeren Raum, sondern in intensivem Dialog mit Verbänden, mit Planern und Ingenieuren.“ Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, Thomas Dörflinger MdL, ergänzte: „Unser Land kann es sich nicht leisten, dass die Erneuerung und der Ausbau unserer Infrastruktur nur im Schlafwagen vorankommen. Beschleunigungspotential gibt es beispielsweise beim Personal in der Straßenbauverwaltung, in der eigentlichen Planung, im Vergaberecht, dem Rechtsschutz sowie in der Bereitstellung von Haushaltsmitteln in ausreichender Höhe. Wir möchten nun so schnell wie möglich in die Umsetzung kommen.“ Zu den intensiven Arbeitssitzungen mit Experten der Branche sagte Tim Bückner MdL: „Für uns ist klar: Wir müssen bei der Planung, der Genehmigung und den Bau von Infrastrukturprojekten den Turbo zünden. Mit den Grünen haben wir vereinbart, alle möglichen Stellschrauben auf weiteres Beschleunigungspotenzial hin zu untersuchen und hierbei auch neue Wege außerhalb der bekannten Verfahren zu suchen. Lange Prozesse schaden der Demokratie. Je länger die Umsetzung eines Projekts dauert, desto mehr schwindet dessen Akzeptanz.“ Konkrete Ziele der CDU-Fraktion: * dem Fachkräftemangel begegnen, * effiziente Verwaltungsverfahren schaffen, * Plangenehmigungen zur Regel machen, * verbindliche Stichtagsregelungen schaffen, * das Arten- und Umweltschutzrecht ändern, * die Bürgerbeteiligung stärken, * Planungsschritte parallelisieren und digitalisieren, * das Vergaberecht modernisieren, * die Verwaltungsgerichtsbarkeit stärken, * die materielle Präklusion wieder einführen, * die Haushaltsmittel erhöhen und * im Einzelfall ÖPP fördern. (ff) Q19 Impressum Herausgeber „Initiative B 30“ Franz Fischer Alter Bühlweg 8 88339 Bad Waldsee Deutschland info@b30neu.de www.b30neu.de Redaktionsleitung Franz Fischer, presserechtlich verantwortlich. Redaktion Franz Fischer Redaktionsschluss Jeweils 14 Tage vor Erscheinen. Letzte Änderung an dieser Ausgabe: 21.05.2023 21:55 Anzeigenannahme Franz Fischer Tel. +49 (0) (15 15) 7 76 23 02 info@b30neu.de Datenschutz www.b30neu.de/datenschutz Druck „B30 Insider“ wird bei wichtigen Themen von großem Interesse und wirtschaftlicher Vertretbarkeit oder per Sponsoring gedruckt. Die Auflage richtet sich nach dem Bedarf und beträgt in der Regel 500 bis 1000 Exemplare. Erscheinen „B30 Insider“ erscheint dreimal jährlich. Quellen Lesen Sie B 30 Insider online: www.b30neu.de/insider Quellen/Grundlagen Q1 https://www.schwaebische.de/regional/oberschwaben/bad-waldsee/was-ist-dran-am-geruecht-zum-b-30-planungsstopp-1516120 Q2 https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/009-wissing-verkehrsprojekte-im-deutschlandtempo.html Q3 https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2023/kw06-de-verwaltungsgerichtl-verfahren-932698 Q4 https://www.b30neu.de/index.php?id=73&newsid=221&mode=singleview Q5 https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/024-wissing-expertenbeirat-klimaschutz-in-der-mobilitaet.html Q6 https://www.verkehrsministerkonferenz.de/VMK/DE/termine/sitzungen/23-03-22-23-vmk/23-03-22-23-bericht-bmdv-4-2.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Q7 https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/017-wissing-pk-verkehrsentwicklung-deutschland.html Q8 https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2023/021-wissing-bund-und-hamburg-investieren-in-autonome-shuttles.html Q9 https://www.verkehrsministerkonferenz.de/VMK/DE/termine/sitzungen/23-03-22-23-vmk1.html Q10 https://www.dhl.de/de/privatkunden/pakete-versenden/deutschlandweit-versenden/bahntransport.html Q11 https://www.heise.de/news/Autonome-Shuttles-sollen-ab-Mai-fuer-die-DB-testweise-durch-Hessen-fahren-7526255.html Q12 https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/koalition-ausschuss-einigung-101.html https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Beschluesse/20230328_Koalitionsausschuss.pdf Q13 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/138081/5400188 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110979/5412351 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/138081/5441335 https://www.swp.de/lokales/ulm/stau-auf-b30-bei-ulm_-unfall-bei-wiblingen-abfahrt-donautal_-sperrung-nach-crash-69226019.html https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110979/5471100 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/110979/5471100 https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/138081/5477134 Q14 https://vm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/land-baut-radwegenetz-systematisch-aus-1 Q15 https://www.bodenseekreis.de/aktuelles/artikel/2023/02/landrats-wahl-im-bodenseekreis-luca-wilhelm-prayon-vom-kreistag-gewaehlt/ Q16 https://www.b30neu.de/nachrichten.html&newsid=223&mode=singleview Q17 https://www.schwaebische.de/regional/bodensee/meckenbeuren/mit-video-bohrungen-geben-trasse-der-neuen-b30-grobes-gesicht-1473344 https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpt/abt4/b30/ Q18 https://www.diebildschirmzeitung.de/diebildschirmzeitung/bad-waldsee/bad-waldsee-le/15271-jahreshauptversammlung-der-freiwilligen-feuerwehr-bad-waldsee Q19 https://www.doerflinger-biberach.de/content/aktuell/meine-pressemitteilungen/2023/cdu-landtagsfraktion-fuer-deutlich-mehr-tempo-beim-strassenbau---15_3_23.html --------------- ------------------------------------------------------------ --------------- ------------------------------------------------------------

 

Letzte Aktualisierung: 29. Apr. 2024
Seite erstellt am: 29. Apr. 2023



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Wir leben in einer Zeit, in der einige Menschen das Gefühl haben, dass die Regierung sie nicht mehr berücksichtigt. Manche Politiker lehnen nur noch den Individualverkehr ab und setzen ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel und Fahrräder, während andere unkontrolliert den Autobahnverkehr fördern. Diejenigen, die dazwischen liegen, bleiben oft auf der Strecke.

Es ist an der Zeit, dass Politiker, Entscheidungsträger und große Städte den ländlichen Raum nicht mehr vernachlässigen und respektvoller mit dessen Bewohnern umgehen.

Zukunft fördern

Die "Initiative B30" kämpft für nachhaltige Verbesserungen entlang der Bundesstraße 30 von Baindt bis Biberach/Riß in Oberschwaben. Unser Ziel ist es, eine sichere, zukunftsorientierte Infrastruktur zu schaffen, die Mobilität und Lebensqualität fördert, Städte und Wirtschaftsstandorte verbindet und die Region stärkt.

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